Interview mit Veronika Sepp, Sales Manager, Green City Finance
Unsere Kunden möchten sich aktiv an der Energiewende beteiligen
Green City steht für einen gemeinnützigen Verein, eine Aktiengesellschaft und ein Energiewende-Unternehmen – wie das alles unter einen „nachhaltigen“ Hut passt, klärt Brokervergleich.de im Gespräch mit Veronika Sepp, Sales Managerin bei Green City Finance.
In drei Sätzen – weshalb sollten Kunden bei Green City Geld anlegen?
Unser Ziel ist der Umbau auf 100 Prozent Erneuerbare Energien und unsere Green City Kapitalanlagen liefern den Treibstoff dafür. Es sind doch de facto die Investitionen von Privatpersonen oder auch Stiftungen, die bisher den Ausbau in Erneuerbare Energien in Deutschland vorangetrieben haben. Außerdem sind unsere Kapitalanlagen wirklich einfach zu verstehen. Wir konstruieren keine Zahlengebilde, sondern greifbare Solar-, Wind- und Wasserwerke. Und das waren jetzt mehr als drei Sätze (lacht).
Green City hat einen ganzheitlichen, ökologischen Ansatz – Stadtgestaltung, Energie und Mobilität. Gibt es einen Grund für diese mehrgleisige und auf den ersten Blick komplexe Strategie?
Das sind die drei zentralen Themen, die unsere Zukunft bestimmen werden. Wir brauchen tragfähige Konzepte, wenn in 20 Jahren rund drei Viertel der Menschheit in den Städten leben werden. Beispiel Energie: Unsere Solar-, Wind- und Wasserkraftwerke stellen die Energie bereit, die wir für die Versorgung mit Elektrizität, Wärme und – Achtung, nächster Punkt – Mobilität brauchen. Es machtprinzipiell keinen Sinn, jeden Punkt einzeln zu behandeln, sondern wir müssen Sektorübergreifend denken. Gerade im Bereich Mobilität brauchen wir deshalb neue Ansätze. Wir haben unter anderem über unser „emmy Crowd Invest“ in kürzester Zeit rund 350 E-Roller in München auf die Straße gebracht. Das ist aus unserer Sicht eine echte Verkehrsalternative – leise und vor allem sauber. Wenn man das konsequent weiterführt, hebt das die Lebensqualität in den Städten. Damit sind wir auch schon beim nächsten Punkt, der Stadtentwicklung. Wir haben das Portfolio und das Knowhow und vor diesem Hintergrund beraten und unterstützen wir Kommunen gerne auf dem Weg zu mehr Klimaschutz vor Ort. Dieser ganzheitliche Ansatz ist die logische und konsequente Umsetzung unserer Werte.
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Sie erklären, dass grüne Finanzprodukte sowohl Männer als auch Frauen ansprechen. Tun das andere Finanzprodukte nicht?
Es ist überhaupt nicht wertend gemeint, aber Frauen ticken beim Thema Geldanlage einfach anders. Genauso wie Frauen ihre Jobs mitunter eher nach idealistischen Aspekten aussuchen und nicht nach dem Gehalt, ist es bei Kapitalanlagen. Obwohl Frauen gut ausgebildet und berufstätig sind, fehlt ihnen an dieser Stelle manchmal das nötige Selbstbewusstsein. Frauen möchten einfach anders angesprochen werden. Nehmen wir doch mal das klassische Beratungsgespräch bei der Bank: Das sind in den meisten Fällen Informationen von Männern für Männer. Die möchten Zahlen, Daten, Fakten und Frauen fragen dann „Was für einen Mehrwert bietet das Produkt?“. Frauen haben ein großes Interesse daran, nach ökologischen und sozialen Kriterien zu investieren. Sie spricht die Sinnhaftigkeit an. Und Männer haben erkannt, dass nachhaltige Anlagen den konventionellen in nichts nachstehen. Gerade grüne Finanzprodukte bieten also Männern und Frauen gleichermaßen Raum, ihren Bedürfnissen gerecht zu werden.
Wer sind Ihre Kunden und in welche Projekte derzeit investiert werden?
Unsere Kunden – und das sind übrigens Männer wie Frauen – möchten sich aktiv an der Energiewende beteiligen. Bei uns können sie mit einem vergleichsweise geringen Beitrag einsteigen und was ganz wichtig ist: Wir haben in dem Segment mittlerweile rund 20 Jahre Erfahrung. und über 500 Millionen Euro in Erneuerbare Energien investiert. Aktuell ist unser „Green City Solarimpuls“ zur Zeichnung offen. Wir bündeln darin bereits bestehende und sich in Planung befindende Solarkraftwerke in Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien. Dank der gesunkenen Technologiekosten gibt es derzeit keine Energieform, die so günstig Strom produzieren kann wie Solar. Jedes neue Kraftwerk bringt uns alle in punkto Energiewende und CO2-Einsparung ein Stückchen vorwärts und unsere Investoren können ihr Geld sinnvoll und profitabel anlegen.
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Die Green City Aktie ist als Wertpapier handelbar, aber nur über ihre Handelsplattform. Weshalb dieser Weg und keine börsennotierte Aktie?
Bei unseren Aktien handelt es sich um vinkulierte Namensaktien. Das heißt, wir kennen unsere Anteilseigner namentlich und haben dadurch die Möglichkeit, Aktionäre, deren Aktivitäten nicht mit unseren Unternehmenszielen vereinbar sind, abzulehnen.
Der Hintergrund ist ganz einfach: Wir sind aus dem Umweltschutzverein Green City e.V. entstanden und der gemeinnützige Verein ist und bleibt Hauptaktionär. Er wacht darüber, dass wir unseren Werten treu bleiben. Ein Börsengang der Green City AG war von daher auch nie geplant.
Was sind die Ziele der SUMMIQ AG? Und wie sehen Ihre Pläne und Ziele für 2019 und 2020 aus?
Das Ziel der SUMMIQ ist ganz klar der Aufbau und Betrieb eines digital gesteuerten Gigawatt-Portfolios, um zukünftig Strom aus Erneuerbaren Energien profitabel zu vermarkten und bedarfsgerecht bereitstellen zu können. Geplant ist, in diesem und im nächsten Jahr überwiegend mittelgroße Solar- und Windenergieprojekte zu erwerben.
Die strategische Kooperation mit der Green City AG spielt dabei eine entscheidende Rolle – gemeinsam können wir die Energiewende ein gutes Stück vorantreiben.