Interview mit Stefan Michler, Vorstand der FiNet Asset Management AG
Vividam: Über das eigene Wohl hinaus denken
Nachhaltige Geldanlagen liegen im Trend, Online-Vermögensverwaltungen ebenfalls – entsprechend logisch klingt der Gedanke, beides miteinander zu kombinieren. Wir sprachen mit Stefan Michler, Vorstand der FiNet Asset Management AG über den „anderen“ Ansatz von Vividam und weshalb Sinnhaftigkeit eine Form von Rendite sein kann.
In drei Sätzen – weshalb sollten Anleger in Vividam investieren?
Vividam ist der erste digitale „Hybrid Robo-Advisor“ mit dem Anspruch auf eine klar fokussierte und transparent nachvollziehbare Nachhaltigkeitsstrategie. Die Initiatoren verbinden aus innerer Überzeugung das zunehmende Interesse in weiten Teilen der Gesellschaft nach der Sinnhaftigkeit und den Auswirkungen ihrer Investitionen mit den Vorteilen der Digitalisierung. In Ergänzung dieses Konzepts steht jedem Anleger ein persönlicher Ansprechpartner aus dem „Vividam Netzwerk“ bei Fragen zur Verfügung. Und dies alles bereits bei einer Mindestinvestition von 3.500 Euro in Verbindung mit einem Sparplan ab 75,00 Euro monatlich.
Was unterscheidet Vividam ansonsten von seinen Mitbewerbern? Inwieweit sind sie wirklich der Anti-Robo-Advisor?
Wir unterscheiden uns in einigen wesentlichen Punkten: Wir betreiben recht aufwendige Fondsanalysen. Wir investieren bewusst in aktive Fonds mit einer klaren Ausrichtung auf die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele. Und: Wir setzen im Hintergrund keine Algorithmen ein.
Welche Anleger bzw. Kunden sprechen Sie mit Ihrem Angebot an?
Prinzipiell sprechen wir jeden an, der nachhaltig investieren will oder den Aufbau einer privaten Altersvorsorge wünscht und neben einer langfristig aussichtsreichen Performance einen „Impact“, also eine konkrete Wirkung, erzielen möchte. Wir können uns vorstellen, dass wir mit unserem Ansatz Anlegerinnen und Anleger mit einem persönlichen Anspruch an Verantwortung ansprechen, die über das eigene Wohl hinaus denken und handeln wollen.
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Die Kosten sind mit 1,08 % für das verwaltete Volumen + x eher sportlich. Generell sind ethische Geldanlagen bzw. Nachhaltigkeit zwar ein Trend, aber die Kosten vergleichsweise hoch. Weshalb?
Natürlich sind wir uns der allgegenwärtigen Kostendiskussion im Asset Management bewusst. Gleichwohl empfiehlt es sich immer, die Kosten eines Investments nicht isoliert zu betrachten. Vielmehr kam es uns von Beginn des Projektes darauf an, eine realistische Kosten-Nutzen Analyse unter Einbeziehung sowohl der Anlegerinteressen wie auch der Möglichkeiten eines professionellen Analyse- und Portfoliomanagementverfahrens zu erstellen. Dies führte u. a. dazu, dass wir jedem Kunden auch einen persönlichen Ansprechpartner zur Verfügung stellen, dessen Tätigkeit natürlich honoriert sein will. Daneben sind wir grundsätzlich der festen Überzeugung, dass das von uns aufwendig zusammengestellte Portfolio langfristig einen Mehrertrag und gleichzeitig einen positiven Impact liefern kann. Schließlich sehen wir uns als Teil der Finanzbranche zurecht zunehmend im Mittelpunkt, wenn es u. a. darum geht, das Pariser Klimaabkommen umzusetzen.
Wie hoch ist das Risiko für Anleger bei Vividam? Worauf sollten Anleger generell achten?
Das Risiko hängt von der gewählten Risikoklasse der jeweiligen Strategie ab. Die Aktienfondsquote kann 30 %, 50 % oder 70 % betragen. Der Rest wird u. a. in Unternehmensanleihefonds oder Mischfonds allokiert. Somit ist man allgemeinen Marktrisiken ausgesetzt. Timing ist nicht Teil unserer Anlagephilosophie. Regelbasiert führen wir nach erfolgter Anlage und entsprechenden Kursveränderungen ein Rebalancing durch. Somit ist grundsätzlich ein längerfristiger Anlagehorizont sinnvoll, um die gewünschten Performanceeffekte zu erzielen. Grundsätzlich entspricht dies auch dem Gedanken der Nachhaltigkeit.
Weshalb wird es vorerst nur drei Anlagestrategien geben?
Es wird nicht bei drei bleiben, so viel sei zum jetzigen Zeitpunkt verraten.
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Ein Ausblick: Wie wird sich der Bereich der Online-Vermögensverwaltung in den kommenden 5 Jahren entwickeln? Welche Rolle will Vividam dabei spielen?
Wir sehen schon jetzt, dass sich viele klassische Robos zum Hybrid wandeln bzw. weiterentwickeln, um den Ansprüchen ihrer Kunden gerecht zu werden. Das ist sicherlich ein Trend der nächsten Jahre. Daher passen unsere Überlegungen zu Beginn des Projektes gut in die Zeit. Denn gerade wenn es um Nachhaltigkeit geht, besteht ein größerer Kommunikationsbedarf und Wissenshunger bei den Anlegerinnen und Anlegern. Mit dieser Ausrichtung wollen wir in den nächsten 5 Jahren wachsen und uns als spezialisierter Anbieter etablieren.