Effizienzmarkthypothese und Random-Walk-Theorie
Eugene Fama stellte 1970 die Effizienzmarkthypothese auf. Diese besagt, dass die Finanzmärkte in dem Sinne effizient sind, dass vorhandene Informationen bereits eingepreist sind und daher kein Investor in der Lage ist, einen dauerhaft überdurchschnittlichen Gewinn zu erwirtschaften.
Dabei geht die Effizienzmarkthypothese davon aus, dass alle Käufer wie Verkäufer an der Börse vollständig rational und auf der Grundlage gleicher Informationen agieren. Darüber hinaus ist die Summe dieser Informationen jederzeit bereits in den Kursen verarbeitet. Auf Dauer kann somit kein Börsenteilnehmer den Markt schlagen.
Wie auf dem Bauernmarkt
Die Befürworter der Effizienzmarkthypothese verstehen die Preisbildung auf komplexen Finanzmärkten ähnlich wie eine solche auf traditionellen Märkten. Beispielweise Weizen auf einem Bauernmarkt – Angebot und Nachfrage sowie Eckdaten über die zukünftige Verfügbarkeit von Weizen genügen, um einen fairen Preis zu errechnen. Wenn möglicherweise ein schlechtes Jahr für Kartoffelbauern mit extremer Nässe bevorsteht, werden die Preise für Weizen steigen.
Formen der Theorie
Es gibt drei unterschiedlich starke Ausprägungen der Effizienzmarkthypothese:
Die schwache Hypothese besagt, dass aus den Kursverläufen der Vergangenheit nicht auf Gegenwart und Zukunft geschlossen werden kann. Bei der Anwendung der schwachen Hypothese folgt unmittelbar, dass durch Technische Analyse keine Überrenditen erwirtschaftet werden können.
In der mittelstarken Hypothese ist dargelegt, dass alle marktrelevanten öffentlich zugänglichen Informationen bereits im Kurs enthalten sind.
Die Markteffizienz-Theorie wird oft mit dem Satz „Der Markt hat immer Recht“ umschrieben, der die starke Hypothese widerspiegelt.
Jedoch hat die Geschichte gezeigt, dass private oder institutionelle Anleger immer wieder in der Lage sind, den Markt langfristig zu schlagen.
Die Random Walk-Theorie
Eine Variante der Effizienzmarkthypothese ist die Random Walk-Theorie. Aktienkurse deuten auf effizienten Kapitalmärkten einen Zufallspfad (Random Walk) an. Allen Marktteilnehmern sind alle bewertungsrelevanten Tatsachen im Augenblick ihres Entstehens bekannt und somit voll im Kurs einer Aktie eingepreist.
Dies beweist die Effizienz des Kapitalmarkts. Zu keinem Zeitpunkt sind die Aktien über- oder unterbewertet. Aus diesem Grunde ist der zukünftige Kursverlauf vom Zufall, nämlich vom Auftreten neuer bewertungsrelevanter Tatsachen, abhängig.