Immobilienfonds
Immobilienfonds gibt es in der Offenen und der Geschlossenen Variante. Allesamt bündeln sie das Geld von Anlegern, um dieses in Immobilien zu investieren. Darüber hinaus gibt es weitere rechtlich und wirtschaftlich verschiedene Konstruktionen, die als Immobilienfonds bezeichnet werden können.
Offene Immobilienfonds meist liquide
Als Offener Immobilienfonds bezeichnet man ein rechtlich identifizierbares Sondervermögen, typischerweise einen Fonds, das vorwiegend oder ausschließlich aus Immobilien besteht. Offene Immobilienfonds werden dadurch gekennzeichnet, dass grundsätzlich Kapital zu jedem Zeitpunkt eingezahlt und wieder auch wieder entnommen („Anteilsrücknahme“) werden kann.
Ein offener Immobilienfonds besitzt normalerweise eine große Zahl von Anteilseignern und investiert in eine größere Anzahl von Einzelobjekten. Fast alle Offenen Immobilienfonds, die in Deutschland vom Bundesamt für Finanzaufsicht zum Vertrieb zugelassen sind, investieren überwiegend in Gewerbe-Immobilien.
Gesetzliche Neuregelungen sollen Anleger schützen
Besonders in den vergangenen Jahren haben sich eine Reihe von Risiken eines Investments in einen Offenen Immobilienfond in den Vordergrund geschoben, die vorher nicht in dem Maße wahrgenommen worden sind. Durch diverse Schließungen der Anteilsrücknahme sind diese aber doch deutlicher in den Fokus geraten.
Zum einen ist hier die grundsätzliche Problematik der permanenten börsentäglichen Anteilsrückgabe auf der einen Seite und der Investition in wenig liquide Immobilienanlagen zu nennen, zum anderen hat die Vermischung der Investoren (private und institutionelle) bei Publikumsfonds zur Benachteiligung der privaten Anleger in Schwächephasen (US-Finanzkrise) in Deutschland sogar den Gesetzgeber bewogen, eine Neuregelung für Offene Immobilienfonds in Gang zu setzen (laufendes Verfahren).
Naturkatastrophen belasten
Ferner haben ganz aktuell einige deutsche Immobilienfonds Schwierigkeiten eingeräumt, da sie mit Quoten zwischen 10 und 20% in Japan investiert sind und wegen der kürzlich eingetretenen Erdbeben-Katastrophe und deren Folgen bereits jetzt mit sinkenden Immobilienpreisen in Nippon zu kämpfen haben.
Sowohl für Offene wie Geschlossene Immobilienfonds gilt, dass sich ihr Investitionsfeld, das in erster Linie aus Bürogebäuden und Einkaufszentren bestand, auf Solar- und Windparks ausgeweitet hat.
Geschlossene Immobilienfonds für Experten
Ein Geschlossener Immobilienfonds ist Finanzprodukt, das in Immobilien investiert. Im Normalfall wird ein solcher aufgelegt, wenn ein einzelnes Projekt finanziert werden soll. Wenn die benötigten Gelder aufgebracht sind, wird der Fonds geschlossen. Darüber hinausgehende Einzahlungen sind nun ohnehin nicht mehr und Auszahlungen nicht vor dem Laufzeitende ohne Abschläge kaum noch möglich.