Multi-Asset Fonds
Der erst seit dem Jahr 2005 in Deutschland Multi-Asset-Fonds verfolgen die Strategie, möglichst breit in die verschiedensten Anlageformen zu investieren, um Risiken zu streuen und auf diese Weise verschiedenste Renditechancen wahrzunehmen. Daher können die entsprechenden Fondsmanager neben Dividenden- und Zinspapieren oft auch alternative Anlagen wie Immobilien, Rohstoffe, Hedge-Fonds, Lebensversicherungen oder Containerschiffein ihr Portfolio aufnehmen.
Breit ausgerichtete Anlagestrategien
Die Multi-Asset-Fonds profitieren mit ihrer besonders breit ausgerichteten Anlagestrategie von den Erfolgen US-amerikanischer Universitätsfonds und von den Depots sehr vermögender Anleger. Aktien, Anleihen und Liquidität machen bei den wohlhabenden Investoren oft nur rund drei Viertel der Anlagen aus. Oft steckt knapp ein Viertel der Mittel in alternativen Anlagen (inklusive Anlageimmobilien), manchmal ist dieser Anteil in den Depots der langfristig besonders erfolgreichen US-Stiftungsfonds noch höher.
Steuerlich für deutsche Anleger interessant
Indirekt sorgt die Abgeltungsteuer für eine zunehmende Verbreitung der Multi-Asset-Fonds. Ab dem Jahr 2009 ist beim Wertpapierverkauf der erzielte Kursgewinn mit 25% „Veräußerungsgewinnsteuer auf Wertpapierverkauf“ zu bezahlen. Somit ist ein Wechsel von zum Beispiel Aktien in Rentenpapiere nicht mehr steuerfrei möglich. Dagegen ist das Umschichten innerhalb eines Investmentfonds zwischen verschiedenen Anlagearten steuerfrei.
Im Idealfall wird der Fondsmanager seinen Fonds so mischen (diversifizieren), dass sein Depot eine kontinuierliche und stabile Rendite bei überschaubarem Risiko erzielt. Multi-Assets-Fonds orientieren sich nicht nur an einer starren Assetklassen-Allokation. Mehr Wert liegt auf dem Erreichen der Zielrendite. In der Praxis bedeutet dies zum Beispiel, dass zum Beispiel in Zeiten steigender Inflation mehr in Anlagen investiert wird, die von steigender Inflation profitieren.
Ähnlichkeit zu Dachfonds
Oft werden Multi-Asset-Fonds als Dachfonds konzipiert. Der Verwalter des Finanzprodukts kauft Anteile an anderen Investmentfonds. Die Nachteile liegen unmittelbar auf der Hand: Doppelte Kosten und kaum Einfluss auf die Zusammensetzung der Depotpositionen in den gekauften Anteilen anderer Fonds.
Anleger sollten Kostenseite beachten
Multi-Asset-Fonds, der nur Anteile an anderen Fonds verwalten, sind weniger zu empfehlen. Dann kann direkt auch auf ein meist günstigeres Dachfonds-Produkt zurückgegriffen werden. Daneben gibt es erhebliche Unterschiede bei der Risikobereitschaft, was sich in verschiedenen Zielrenditen niederschlägt. Ferner sollte die Kostenquote (meist zusammengesetzt aus: Ausgabeaufschlag, Verwaltungsgebühr, „performnace fee“) immer im Auge behalten werden.
Multi-Asset-Anlagefonds sollten auch in Einzelanlagen und Derivate investieren dürfen. Ein guter Verwalter kann auf diese Weise schnell und flexibel auf Marktentwicklungen reagieren. Das Risiko ist zwar durch das direkte Investment in solchen Einzelanlagen leicht erhöht, dafür kann ein derartiger Multi-Asset-Fonds flexibler in fallenden und steigenden Märkten investieren und so eine breit gestreute Diversifikation mit kontinuierlicher Zielrendite anstreben.