Private Equity Fonds
Private Equity Fonds investieren weder an Aktien- noch an Anleihemärkten.
Häufig wird der Begriff Private Equity mit Venture Capital in Verbindung gebracht. Beide Formen der Anlage bedeuten, dass eine Gesellschaft mit finanziellen Mitteln einer Private Equity Gesellschaft bezuschusst wird. Diese Mittel dienen als Eigenkapital und sollen die Geschäfte des Unternehmens fördern.
Private Equity (deutsch Außerbörsliches Eigenkapital) stellt eine Form des Beteiligungskapitals dar, bei der die vom Kapitalgeber eingegangene Beteiligung nicht an geregelten Märkten (Börsen) handelbar ist. Die Investoren können private oder institutionelle Anleger sein. Nicht selten sind dies auf diese Beteiligungsform spezialisierte Kapitalbeteiligungsgesellschaften.
Unterschiedliche Risikostufen
Wenn das Kapital jungen innovativen Unternehmen bereit gestellt wird, die ein hohes Risiko einerseits, aber auch entsprechende Wachstumschancen andererseits in sich bergen, handelt es sich um Risiko- oder Wagniskapital (englisch „venture capital“). Für die entsprechenden Finanzierungsgesellschaften werden heute häufig die Begriffe „Private-Equity-Gesellschaft“ (PEG) und „Venture-Capital-Gesellschaft“ (VCG) verwendet.
Vorteile der Private Equity Fonds
Private Equity Fonds sind für investierende Banken, Versicherungen, Pensionskassen, vermögende Privatleute oder amerikanische Privatuniversitäten wegen der meist unübersichtlichen Vertrags- und Beteiligungsstrukturen eine Möglichkeit sich am Kapitalmarkt zu betätigen, ohne beim Misserfolg einzelner Investments finanziell in Haftung genommen zu werden. Würden diese Institutionen direkt in die Einzelinvestments investieren, müssten sie wegen ihrer gesellschaftlichen Verantwortung und zum Schutz ihres kaufmännischen Rufes auch für die weitergehenden finanziellen Folgen aufkommen.
Mit ihrem Investment in den Private Equity Fonds erhalten Investoren Anonymität und damit Schutz vor einer finanziellen Haftung. Selbstverständlich gibt es diese nicht zum Nulltarif. Sie wird erkauft mit erheblichen Gebühren für das Fondsmanagement sowie durch überproportionale Erfolgsbeteiligungen zugunsten des Managements.
Wirtschaftliche Bedeutung
Im Jahr 2000 belief sich der weltweite Anteil von Private-Equity-Gesellschaften an Unternehmenskäufen bei 3%. 2004 war er bereits auf 14% geklettert und hatte ein Volumen von 294 Milliarden US-Dollar erreicht. Um sehr große Konzernen erwerben zu können, gab es teilweise Fusionen von Private-Equity-Gesellschaften.
2008 brach das Geschäft der Private-Equity-Gesellschaften in Folge der Finanzmarktkrise auf ganzer Linie ein. Das Volumen der publizierten Transaktionen in Deutschland betrug 2009 nur noch 1,1 Mrd. Euro – nur noch knapp 20% gegenüber dem Vorjahr. Global schrumpften die Handels-Volumina von 120 Mrd. US-Dollar auf nur noch 9 Mrd. US-Dollar.